Heute erkunden wir die Region in Richtung Lamego. Vor dem eindrücklichen Kloster von Salzedas stehen wir dann leider vor verschlossenen Türen – so schade! Dafür entdecken wir auf dem nahegelegenen Hügel den Friedhof und eine kleine Kapelle. Es ist total friedlich und wir geniessen die herrliche Aussicht auf die Hügel mit Weinreben. Danach geht es weiter zum nächsten Highlight, dass uns unsere Vermieterin angegeben hat: Die Brücke von Ucanha. Hier ist die ganze Umgebung äusserst modern und gepflegt neu angelegt worden. Es gibt ein Kanalsystem (wohl zur Bewässerung) und und ein grosszügiges Picknickareal mit kleinen Kanälen und Brücklein. Ob hier wohl im Sommer Familienfeste gefeiert werden? Wir sehen ein paar Angler die, wie so oft die alten Männer, im Café sitzen und Palavern. In Lamego erfahren wir dann auf dem Touristoffice, warum heute alles geschlossen ist, wo doch sogar am Ostersonntag gearbeitet und gemäht wurde: 25. April ist der Jahrestag des sogenannten Nelkenrevolution von 1974, deshalb ist Feiertag.
Zu diesen Anlass finde im Theater finde ein Konzert statt, für das wir vielleicht noch Tickets bekämen. Wir haben Glück und freuen uns auf ein Erlebnis, das wir hier in Portugal noch nie hatten, obwohl wir keine Ahnung haben, was uns erwartet.
Es sieht zwar von unten nicht gerade ermutigend aus, aber trotzdem erklimmen wir die 700 Stufen zur Kirche Sanctuário da N. Sra. dos Remédios. In der Presunteca gibt es dann für Brigitte ein Glass „Spumantsch“ de Lamego, die hiesige Spezialität des Espumante (für 2,20€!). Pünktlich zum Konzert sind wir wieder beim Theater und kommen uns ziemlich underdressed vor. Die Leute haben sich wirklich schick gemacht, was wir ja zuhause auch tun würden. Teresa Salgueiro ist in Portugal wohl eine ziemlich bekannte Sängerin. Mit ihrer glockenhellen Stimme trägt sie die Lieder vor, begleitet von Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Akkordeon. Die Musik war sehr einnehmend, schön und oft sehr traurig. Wir verstanden halt leider nichts von den Texten, wurden aber trotzdem in den Bann gezogen: Fado, Tango, Jazz …? Bei einigen Liedern sang der ganze Saal mit und eines war wohl das damalige Revolutionslied: man stand auf, und die Sängerin mit erhobener roter Nelke sang inbrünstig, welch wunderbares Erlebnis.
Wir bleiben noch ein wenig in der Stadt und werfen einen Blick in die Kathedrale. Weil aber gerade ein Gottesdienst abgehalten wird, verlassen wir sie bald wieder und suchen uns ein Restaurant. Für mich hat das erste Francesinha auf dem Teller und Brigitte nimmt einen portugiesischen Salat. Wieder zurück im Zimmer gönnen wir uns noch einen Schlummertrunk und bringen noch die Energie auf, unseren Ferien-Blog zu aktualisieren.
Ihr erlebt ja eine Reise, wie sie Euch kein Reisebüro so eindrucksvoll und ereignisreich hätte zusammenstellen können. Ihr seid richtige Glückspilze!