Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf zum Strand mitten in der Stadt. Es gibt hier Fussball- und Volleyballfelder, einen Kinderspielplatz mit einer tollen Federschaukel, die auch unsere grossen „Kinder“ noch begeistert und eine Rutschbahn ins Wasser. Es ist Juli – also Hochsaison – ich wüsste nicht, wann es hier mehr Touristen haben sollte als jetzt. Trotzdem gibt es massenhaft Platz, ausser uns tummeln sich vielleicht noch 4, 5 andere Familien hier. Das Wasser ist angenehm warm und herrlich zum Schwimmen und Planschen. Die Sonne strahlt, und das Ferienfeeling ist einfach perfekt.
Als es uns dann langsam doch zu warm wird, besichtigen wir die nahe Bischofsburg. So einen riesigen Gebäude- und Befestigungskomplex haben wir noch nirgends gesehen. Er gilt als der grösste und besterhaltene im ganzen Baltikum. Den ganzen Nachmittag stapfen wir durch eindrucksvolle Sääle, kühle Kellergewölbe, steigen schmale, mittelalterliche Treppen hinauf und kommen von einem Raum in den nächsten. Es gibt eine umfangreiche und eindrückliche Ausstellung über die Zeit Saaremaas während des ersten Weltkriegs und die darauffolgende kommunistische Vergangenheit unter sowjetischer Herrschaft. Diese Insel hat wahrlich eine unglaubliche Geschichte, hier herrschten Dänen, Deutsche, Schweden, und nach UDSSR-Zeiten wurde das Land erst 1991 endlich wieder politisch eigenständiges Estland!
Dieser Bade- und Kurort mit seinen dezent-farbigen Holzhäusern hat einen ganz eigenen Charme und erinnert an längst vergangene Zeiten. Hier hat es uns allen sehr gut gefallen. Leider kommen wir nicht in den Genuss des derzeitigen Opernfestivals, da ausgerechnet heute Abend keine Vorstellung stattfindet.
Nach dem Abendessen heisst es einmal mehr Koffer packen, damit die Reise morgen wieder auf den Rädern weitergehen kann. Es wartet die längste Etappe (78, bzw. 85 km mit den Astechern zu den Sehenswürdigkeiten) !
Auf der Land-Karte bin ich immer ein bisschen mit auf der Reise. Auch für mich sieht dieses Arensburg/ Kuressaare aus der Luftperspektive richtig interessant und gluschtig aus. Die Frage wäre, ob frau auch etwas komfortabler als via 78 kilometrige Velostrecken hinkäme. Doch die Frage beantwortet Ihr mir später von Aug zu Aug.
A propos: Haben die auf dem „hohen Stuhl sitzenden“ auch wieder in die Realität hinunter gefunden ohne einen Ego-Schaden mitzunehmen?
Ihr Schriibt so gluschtig vo öichi reise durch Baltikum, dass es gluschtet selber ou mol cho radle dorthin. Eg läse aber no witer wie es uusgseh hät nach 85 km.